Das Gebäude des ehemaligen Schmalspurbahnhofs von Laugaliai, später das Zollhaus

Heute ist Laugaliai ein Teil von Gargždai. Doch vor dem Zweiten Weltkrieg war dies die Grenze zwischen dem Dorf Laugaliai und der Staatsgrenze. Der gut erhaltene Komplex zeugt vom ehemaligen deutschen Zollhaus mit einem Arrestraum, von der Endstation der Schmalspurbahnstrecke Dovilai – Laugaliai, von einem Gästehaus und einem Geschäft, der alten gepflasterten Straße und den Bäumen, die ihre Grenzen markieren, von dem Bahndamm und von dem Ende der in der Zwischenkriegszeit errichteten Autobahnstrecke von Žemaičiu. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Hauptgebäude eine weiterführende Schule eingerichtet. Hier studierten berühmte Persönlichkeiten aus den Bezirken Gargždai und Klaipėda: die Gründerin der Litauer in Riga und die Vorsitzende der lettischen litauischen Gemeinde Aldona Trėja, der Akademiker Eduardas Vilkas. In den 1960er Jahren befand sich hier nach dem Bau des neuen Schulgebäudes (heute als „Minijos“-Oberschule bekannt) zeitweise ein Studentenwohnheim. Später wurde das Kinder- und Jugendfreizeitzentrum gegründet.

Aus architektonischer und historischer Sicht ist das zwischen 1905 und 1906 erbaute Gebäude in der Laugalių-Straße 6 wertvoll. Das Gebäude ist aus historischer Sicht wertvoll als eines der bedeutendsten Gebäude an der historischen Grenze der Region Klaipėda zu Litauen in der I. Hälfte des 20. Jahrhunderts als ein öffentliches Objekt (ca. 1905-1906 Bahnhof, später ab 1939 wurde es für den Zoll genutzt), welches sich in einer historisch bedeutsamen Umgebung (im Norden - der ehemalige Zollkomplex, nicht erhalten; im Osten - das ehemalige Gasthaus des Bauernhauses des Dorfes Laugaliai, größtenteils erhalten) befindet. Das Gebäude ist ein bedeutsames Beispiel für die Architektur öffentlicher Backsteingebäude in Ostpreußen Ende des 19. Jahrhunderts – Anfang des 20. Jahrhunderts.