Der größte Burghügel im Landkreis Klaipeda, der Burghügel Ekete, befindet sich auf dem Plateau über dem Flüsschen Ekete, unweit vom Zusammenfluss mit Dane-Akmena. Die Ekete ist jetzt aufgestaut und der Burghügel befindet sich daher am Nordwestrand des Stausees, unweit des Staudamms, von dem aus er am besten zu erreichen ist. Bis zum Staudamm sind es von der Schnellstraße Klaipeda-Palanga aus 3,5 km auf unbefestigter Straße am linken Ufer der Dane entlang.
Der Burghügel hat ein Areal mit fast quadratischem Grundriss (110 m x 105 m) mit einem gebogenen 130 m langen, 8 m hohen, 22 m breiten Wall auf der Nordseite. Am äußeren Fuß des Walls kann man noch Reste eines weiteren, kleineren Walls erkennen, hinter dem, wie Untersuchungen 1972 ergeben haben, es weitere 3 kleinere Wälle mit Gräben zwischen diesen gab. Der einstige breite (bis 20 m) ununterbrochene Streifen aus Befestigungen hinderte daran, den massiven 9 m hohen Hauptwall von außen von der Seite der Hochebene aus zu erreichen. Das Burgplateau wurde zum Flüsschen hin von 10-20 m hohen, steilen Hängen (nach dem Aufstauen sind es nur noch 8-9 m bis zum Wasser) und direkt an der Abbruchkante von einem kleineren Wall geschützt.
Auf diesem Burghügel stand die in einem Dokument von 1253 zur Aufteilung von Kurland genannte kurische Burg Ekete (Akutte). Aus der Größe des Burghügels schließend handelte es sich wohl eher um den befestigten, zentralen Teil einer Stadt als um eine eigenständige Burg, zumal nach Nordosten vom Burghügel aus auf mindestens 6 ha Fläche Siedlungsreste gefunden wurden.
Heute ist Ekete der am gründlichsten untersuchte Burghügel im Landkreis Klaipeda. 1972 erfolgten Ausgrabungen unter Leitung von Algimantas Merkevicius (1933-2014), der im östlichen Teil des Burgplateaus eine Fläche von 240 m² untersuchte und dabei eine an Funden und Gebäuderesten reiche Kulturschicht mit einer Stärke von 0,3-1,4 m fand. Von den interessanten Funden sind eiserne Werkzeuge zu erwähnen (Stechbeitel, Querbeil, Locheisen, Hobelmesser), die davon zeugen, dass an der Stelle die Werkstatt eines Zimmermanns stand; Pfeilspitzen mit Steckangel, römische Münzen, Spinnwirtel aus Bernstein, Glasperlen, Tongewichte für einen Gewichtswebstuhl. Diese Funde zeigen zusammen mit der von Hand oder mit Töpferscheibe geformten Keramik mit glatter oder rauer Oberfläche, dass der Burghügel über 1000 Jahre lang ständig bewohnt war, vom Beginn des 1. Jahrtausends bis zum 13. Jahrhundert.
Eine starke Kulturschicht (bis 70 cm) aus dieser Epoche wurde auch in der angrenzenden Siedlung gefunden, die ebenfalls 1972 in Stichproben untersucht wurde. Welche Schätze der Hauptwall verbirgt, der den Burghügel wie eine Krone umrandet, ist noch ein offenes Geheimnis.
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